Autofreier Campus
Leserbrief an die RNZ von Elke Koppert, Mitglied des Forums, zum RNZ Artikel „Frische Ideen und alte Argumente RNZ 7.11.2018“
Autofreier Campus 2050, wahrhaft eine erfrischende Idee!
Die Elite-Universität Harvard ist autofrei.
Nicht nur hinsichtlich der wissenschaftlichen Exzellenz, sondern auch unter dem Aspekt der Mobilität sollte uns diese amerikanische Universität ein Vorbild sein.
Das Architektenteam Höger aus der Schweiz verfolgt diese Vision für den Campus im Neuenheimer Feld (NHF). Sämtliche Planungsteams fordern für die Erschließung des NHF einen leistungsfähigen ÖPNV. Die Varianten verschiedener Straßenbahnlinien, gesonderte Busspuren bis hin zu Seilbahnen werden zur Personenbeförderung angeboten. 6 von 8 Planungsvorschlägen kommen ohne einen Nordzubringer aus, die meisten auch ohne neue Autobrücke. Diese Denkanstöße sollten weiterentwickelt werden.
Der Vorstoß einer Partei, einen Nordzubringer in der nächsten Verkehrsausschuss- Sitzung zur Abstimmung zu bringen, unterläuft die Rahmenvereinbarung zum ergebnisoffenen Masterplanprozess. Die Mitglieder des Gemeinderates sollten ihre eigenen Beschlüsse respektieren.
Die intensive Mitarbeit bei der Entwicklung eines Masterplanes zum Wohle der Universität und der Stadt sollte allen politischen Vertretern ein Anliegen sein.
Die angrenzenden Stadtteile wollen nicht zur Einfallsschneise für das NHF verkommen. Der Schutz von Naturschutzgebieten und die Erhaltung fruchtbaren Ackerlandes auf Heidelberger Gemarkung liegt vielen Bürgern am Herzen. Heidelberg verfolgt hohe Klimaschutzziele. Das bedarf eines Wandels in Richtung Ressourcenschonung, umweltverträglicher Mobilität und nachhaltigem Konsum. Mit all diesen Aspekten der Stadtentwicklung setzen sich die internationalen Planungsteams auseinander. Dies ist eine große Chance für Heidelberg.
Sie sollte nicht von Wahlkampf führenden Parteien, die kurzsichtige naturzerstörende Scheinlösungen anbieten, vertan werden.
Kein Bauernopfer für den Wahlkampf!
8. November 2018