Gemeinderat stellt die Weichen für die Konsolidierungsphase
Am 23. Juli 2020 hat der Gemeinderat die Weichen für die sogenannte Konsolidierungsphase im Masterplan Neuenheimer Feld gestellt. Bis dato hatten 4 international renommierte Planungsbüros um die Gunst von Universität Heidelberg, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Heidelberg (Projektträger des Masterplanverfahrens) sowie der Heidelberger Bürgerschaft geworben. Diese kamen bei der Beurteilung der verschiedenen Planungen zu unterschiedlichen Bewertungen. So favorisierte die Bürgerschaft u.a. in der Sitzung des Forums Ende letzten Jahres klar die Entwürfe von Kerstin Höger, die auch ohne 5. Neckarquerung auskommt und das Gewann Hühnerstein im Handschuhsheimer Feld nicht bebauen will. Diese Variante wurde den Gemeinderäten auch von den Bezirksbeiräten der betroffenen Stadtteile empfohlen. Für die Projektträger war hingegen nur der Entwurf vom Büro ASTOC zielführend, hier wird u.a. der Hühnerstein bebaut und eine 5. Neckarquerung eingeplant. Dementsprechend war in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat die alleinige Planung des Büros ASTOC in der Konsolidierungsphase vorgesehen.
Der Gemeinderat wollte dem Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht folgen und entschied, dass sowohl das Büro ASTOC als auch das Büro Höger um den besten Entwurf konkurrieren sollen. So besteht die Hoffnung, dass das Beste aus beiden Entwürfen herausgearbeitet wird, um am Ende des Masterplanprozesses die beste Lösung für die Entwicklung des Neuenheimer Felds und für die angrenzenden Stadtteile zu finden.
Verschiedene Eckpfeiler, die Städtebau und Freiraum betreffen, sollen den Rahmen für weitere Planungen in der Konsolidierungsphase bilden. Daneben sollen verschiedene Verkehrsvarianten weiterverfolgt werden. Dazu zählen unter anderem eine Campus-Flotte, eine Seilbahn über den Neckar, eine Straßenbahn-Stichstrecke oder ein Straßenbahn-Ring. In Bezug auf eine mögliche Neckarquerung sollen Mobilitätskonzepte mit einer Rad- und Fußgängerbrücke ebenso untersucht werden wie eine Variante ohne Brücke. Nach einem Zwischenbericht zu den Ergebnissen aus den Verkehrsberechnungen wird entschieden, ob eine Straßenbahnbrücke als Variante weiter untersucht wird.
Viele dieser Verkehrskonzepte haben Auswirkungen auf die umliegenden Stadtteile durch höheres Verkehrsaufkommen, neue Straßen oder neue Parkhäuser. Sie bedeuten höhere Umweltbelastungen und sind eine große Gefahr für das Naturschutzgebiet am Altneckar in Wieblingen. Im Gemeinderatsbeschluss heißt es diesbezüglich:
„Die Mobilitätsvarianten, sofern sie über die Blaue Linie hinausreichen, müssen innerhalb der Bürgerbeteiligung mit den betroffenen Stadtteilen geprüft und diskutiert werden.“
Das Bündnis wird sich dafür einsetzen, dass dieser Beschluss umgesetzt wird.
Quelle: Stadtteilverein Wieblingen