Masterplan – es ist noch nichts entschieden!
Leserbrief an die RNZ von Elke Koppert, Mitglied des Forums, vom 04.03.2020
Die Aussagen im RNZ-Artikel vom 28.02.2020 „Handschuhsheimer Feld gerettet- aber eine Brücke ist wahrscheinlich“ sind wahrlich vermessen. Das Masterplanverfahren NHF ist ein ergebnisoffener Prozess. Seit mehreren Jahren erarbeiten vier Planungsbüros zukunftsweisende Entwicklungsperspektiven für das Neuenheimer Feld. Ziel des Masterplanes ist die Erteilung eines neuen, erweiterten Baurechtes auf diesem Gebiet. Die Sicherstellung der Möglichkeiten zur verkehrlichen Erschließung ist hierfür eine zwingende Voraussetzung.
Um die Akzeptanz der mit den Erweiterungswünschen der Universität verbundenen Veränderungen zu stärken, hat der Gemeinderat ein Bürgerbeteiligungsverfahren beschlossen. Seit zwei Jahren werden die Öffentlichkeit und das Forum, ein Gremium mit über 80 Vertretern von betroffenen Institutionen, Verbänden, Vereinen und Bürgern in den Planungsprozess einbezogen. Es ist Aufgabe des Forums, eine Empfehlung an den Gemeinderat auszusprechen, welche Architekturbüros an welchen Planungsvorschlägen in der Konsolidierungsphase weiterarbeiten sollten. Bei der Forumssitzung am 19.12.2019 erhielt der Entwurf vom Planungsbüro Höger die größte Zustimmung. Der Gemeinderat wird erst am 7.5.2020 über die weitere Beauftragung der Architekten entscheiden. Die Aussage von Herrn Müller, Büro Astoc sei ausgewählt worden, ignoriert den politischen Entscheidungsprozess und die Entscheidungshoheit des Gemeinderates unserer Stadt vollständig. Die Forderung nach einer Brücke über das Naturschutzgebiet Alt Neckar, das den höchsten europäischen Schutzstatus genießt, unterläuft alle Bestrebungen nach Klimaschutz, Artenschutz und Nachhaltigkeit. Das Gewann Hühnerstein war als neuer Botanischer Garten vorgesehen und ist bislang nur mit eingeschränktem Baurecht ausgestattet. Bis heute ist es Ackerland und wird landwirtschaftlich genutzt. Das Handschuhsheimer Feld ist also nicht gerettet, das Thema Nordzubringer wird einfach ausgespart.
Das Masterplanverfahren hat bisher allen Beteiligten viel Zeit und Energie abverlangt, und viel Steuergeld gekostet. Es ist von großer Wichtigkeit, die Ergebnisoffenheit des Verfahrens zu respektieren und die einzelnen Schritte zur Beschlussfassung einzuhalten. Nur eine transparente Entscheidungsfindung wird zu der gewünschten breiten Akzeptanz in Bevölkerung führen.